Die Stille

die Stille ist zugänglich
der menschliche Körper ist aus Abstand aufgebaut
nicht berühren, er lebt!
über die sprache ergreifen wir von der welt besitz;
oh, liebste . . .
langsam bog sie ihren hals
schneller als das licht ist die schnelligkeit des geistes
ich will dem gleichen, was ich sehe
alles hat geschichte, jedes ding, jedes wort
kunst zeigt die geschichte der dinge
die dinge sind träumerisch, die zeit schlaeft in den dingen
ich bin ein mensch und trage eine uhr
nicht alles findet statt
man muss die zeichen gut verstehen
wörter wachsen und sterben
eine folge des gesetzes der erhaltung von energie ist, dass alles,
was
wir denken, nicht verlorengehen kann
dies ist zugleich tröstend wie beaengstigend
über seine mutter sprechen ist verlegen sein
ich muss etwas lieben, um es verstehen zu können
es steht vor dir, und in diesem augenblick wird es dir ganz und gar
geschenkt
ich rannte einmal in eine grosse aussicht, zum ende der
welt. dann fiel ich in eine grube; mein erstes nasenbluten, ich
rannte
nach hause
keine hande und keine füsse
hande und fusse
ein tisch ist eine hundehütte ist ein linkes bein ist ein böser mann
wo bin ich zu erreichen
schreiend rennen kinder durch die strassen, ich schaü
ich bin eines von ihnen
dies ist alles moglich, es ist nicht schlimm, es macht nichts
ich liebe das gedankenbild von allem, zum beispiel von meiner oma
ich liebe das bild mehr als sie selbst
ich liebe meine oma
innerhalb der erde ist feür und darum herum wasser, dann kommen
sand und steine, und auf denen stehe ich
der himmel hat keinen boden
das haus unserer vaeter ist verfallen
ich schliesse die welt nicht aus, sondern will sie einschliesse
meine figuren lauschen

Katalogustexte, 1982 Junge Kunst aus den Niederlanden, Form und Expression Kunstmesse, Basel (CH)

Top